Marxismus-Feminismus und Queerfeministische Ökonomiekritik

Bezugnehmend auf die von Marx und Engels formulierte Position, dass die Herrschaft des männlichen über das weibliche Geschlecht das erste Klassenverhältnis der Geschichte darstellt, ringen Theoretikerinnen und Aktivistinnen seit langem darum, „der ‚feministischen Revolution‘ Eingang in den Marxismus zu erkämpfen“ (wie es Frigga Haug einmal formuliert hat).

Geschlechterverhältnisse seien als Produktionsverhältnisse zu denken, politisch zielt der Marxismus-Feminismus darauf ab, die Entpatriarchalisierung der Geschlechterverhältnisse mit dem sozialistischen Umbau der Produktionsverhältnisse zu verschmelzen. Einen politischen Ausdruck findet diese Strömung in den letzten Jahren in Anstrengungen, die auf eine „Care Revolution“ zielen; Protagonistinnen sind hier z.B. die italienisch-amerikanische Dozentin Silvia Federici und die deutsche Sozialwissenschaftlerin Gabriele Winker. Als eine neuere Generation des Feminismus kann die Gender- und Queerfeministische Ökonomiekritik genannt werden, die ebenfalls auf eine Überwindung der kapitalistischen Trennung in Produktion und Reproduktion abzielt.