Antonio Gramsci und Gramsci-„Linien“

In den Fraktionskämpfen der italienischen KommunistInnen der 1920er Jahre war Antonio Gramsci ein Kontrahent Bordigas gewesen – und hatte sich gegen ihn durchgesetzt.

In der faschistischen Haft ab 1926 brachte Gramsci thematisch vielschichtige, mit philosophischen, soziologischen und politischen Überlegungen gefüllte 32 „Gefängnishefte“ hervor. Diese bilden bis heute einen wichtigen Anknüpfungspunkt innerhalb der theoretischen wie praktischen Strömungen des Marxismus. So wurden etwa unter Bezugnahme auf Gramscis Denken von den „Nachfolgergenerationen“ verschiedene Verbindungslinien konstruiert, die auf ihn zurückgehen – etwa eine „eurokommunistische“ Linie, die von Gramsci über den Generalsekretär der italienischen KP Palmiro Togliatti bis zu dessen Nachfolger Enrico Berlinguer reicht.