Charakter

1917 – eine periphere Revolution?

Wen der Schlag der Geschichte trifft – und für die marxistisch orientierte Linke ist das zur Totalität der Fall –, möchte zunächst an einen Blitz aus heiterem Himmel glauben. Die existentielle Bedrängnis der Gegenwart, das Wissen um die verlorene Zukunft (für immer? für bestimmte Generationen?) trüben oder blockieren sogar die Sicht auf die historischen Wurzeln des Geschehenen.

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Politik und Revolution

Als erstes möchte ich ankündigen, dass ich sie enttäuschen werde. Sie haben einen Politiker eingeladen, es spricht ein Philosoph.

Meinen Zugang zum Thema will ich aber mehr aus meiner Lebenspraxis her erschließen. Ich habe aus der Nähe das Scheitern eine Revolution in unserer Epoche mitbekommen und in dem Prozess, in dem dies die portugiesische Intelligencia verarbeitete, mitdiskutiert. Daraus habe ich etwas gelernt, wobei ich immer noch dabei bin, dieses, was ich gelernt habe, zu artikulieren. Das ist nämlich gar nicht so einfach.

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Zur russischen Revolution

Die Bedingungen im Russischen Reich unterschieden sich grundsätzlich von denen in den anderen europäischen Ländern. Die Agrarfrage, die nationale Frage und Fragen der Organisation der politischen Arbeit stellten sich hier mit besonderer Schärfe.

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Zur Wahrnehmung der Oktoberrevolution und des Bolschewismus im internationalen Anarchismus 1917 bis 1923

Wenn man an die Russische Revolution denkt, dann in erster Linie an die Oktoberrevolution, den Sieg der Bolschewiki, und vielleicht hat man noch im Kopf, was sich in den darauffolgenden Jahren entwickelte: das System des Stalinismus mit seinen unzähligen Toten und dem Gulag.

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Unter Blitz und Donner

Luxemburgs Manuskript „Zur russischen Revolution“ aus dem Jahre 1918 sollte, wie bekannt, zum Anstoß für kontroverse Diskussionen über den Charakter der Oktoberrevolution werden. Wesentliche Gedanken aus diesem Text gehen aber schon auf ihre Analysen zur Russischen Revolution 1905-1907 und zu den Prozessen in Russland 1917 zurück, wie sich in ihren Beiträgen in den Spartakusbriefen zeigt.

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Die Debatte zwischen Rosa Luxemburg und Lenin über die nationale Frage 1903 - 1918

Die Debatte zwischen Rosa Luxemburg und Lenin 1903 – 1918 um das nationale Selbstbestimmungsrecht der Völker erweist sich im 21. Jahrhundert angesichts der Auseinandersetzungen und Kämpfe wie die der Kurden in der Türkei, der Palästinenser in Israel, der Katalanen und Basken in Spanien, um ihre nationale Selbstbestimmung bis hin zur eigenen Staatlichkeit als erstaunlich aktuell.

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Bemerkungen zur Rosa-Luxemburg-Rezeption bei Hannah Arendt

In der Sonderausgabe des „Philosophie Magazin“ vom Juni 2016, gewidmet Hannah Arendt, findet sich der Name „Rosa Luxemburg“ zunächst nur in der Arendt- Chronik „Das Leben einer Widerständigen“ im Kontext der Gründung der KPD und der Erwähnung, dass am 15. Januar 1919 Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet wurde.

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Der Höhepunkt der Grossen Revolution

Aus Anlass des 100. Jubiläums der Oktoberrevolution erschien unlängst in Russland ein mehr als 1000 Seiten starkes Buch, in dem GesellschaftswissenschaftlerInnen verschiedene Seiten dieses Ereignisses diskutieren.

Im einleitenden Beitrag von Boris Slavin heißt es:

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Die Russische Revolution und ihre Wahrnehmung in Bayern, Deutschland und der Welt

Während 2014 von Veranstaltungen rund um den Ersten Weltkrieg geprägt war, jähren sich mometan die Ereignisse der Russischen Revolutionen des Jahres 1917 zum hundertsten Mal.

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Krieg und Revolution

Die russischen Revolutionen von 1917 waren geprägt von der Rückständigkeit des Landes im Vergleich zu den führenden Industriemächten, der anhaltenden politischen Krise nach der gescheiterten Revolution von 1905 sowie den Niederlagen an den Fronten des ersten Weltkrieges.

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Gewalt und Revolution im Jahre 1917

Im Vergleich mit der Gewalt an den Fronten des Ersten Weltkriegs verblasst die revolutionäre Gewalt des Jahres 1917. Wir leben in einer Welt der Gewalt und wir können es nicht vermeiden sie politisch zu betrachten.

1917 breitete sich die Gewalt des Krieges überall aus. Im Nachwort zur Geschichte der Russischen Revolution schrieb Trotzki:

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Machtkämpfe nach der Machtübernahme

Vom Roten Oktober zur Alleinherrschaft der Bolschewiki

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Revolution: Lokomotive oder Notbremse der Geschichte?

Dieser Gegenüberstellung liegt wie so oft ein fatales Missverständnis zu Grunde. Beide Zitatfetzen werden bei Karl Marx bzw. Walter Benjamin aus dem Zusammenhang gerissen und so Aussagen suggeriert, die von beiden nicht getroffen wurden. Gleichzeitig wird den Positionen der eigentlich interessante Inhalt genommen.

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Die Massenstreiks für Frieden und Demokratie im Ersten Weltkrieg

Die ersten zwei Jahre des Weltkrieges von 1914 bis 1918 waren in Deutschland gekennzeichnet durch eine nationalistische Stimmung mit permanenten Siegesmeldungen und Forderungen der führenden Wirtschaftskreise nach umfangreichen Annexionen. Mit der Begründung, es sei zwingend erforderlich, sich gegen das despotische zaristische Russland zu verteidigen, bewilligte die SPD-Reichstagfraktion entgegen der Parteitradition und entgegen den Beschlüssen der Sozialistischen Internationale alle Finanzmittel für den Krieg.

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Kulturrevolution

Der Begriff der K, obwohl erst in der Neuzeit ausgearbeitet, ist integraler Bestandteil jeder Theorie der Revolution oder gesellschaftlichen Systemveränderung, nicht nur marxistischer Theorien. Doch hat ihn das Schicksal der chinesischen ›elf Jahre‹ verdunkelt. Die »Große Proletarische K«, wie man sie offiziell nannte, wurde aus einer lediglich kontingenten geschichtlichen Erfahrung zum beispielgebenden Lehrbuch.

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Rosa Luxemburg und die welthistorische Bedeutung von Revolutionen

Rosa Luxemburg wurde als jüdische polnische Studentin der Zürcher Universität zur Revolutionärin. Ihre revolutionären Ansichten fundierte sie durch gründliches, kritisches Studium der einflussreichen Nationalökonomen, einschließlich der Karl-Marx-Untersuchungen über das Kapital.

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1923: Proletarische Revolution und/oder Arbeiter-Koalitionsregierung?

Eines blieb August Bebel durch seinen Tod 1913 erspart: Die Entscheidung des 4. August 1914. Folgt man der These von Helmut Bley, gab Bebel den Engländern Entwarnung in Bezug auf die in der Propaganda der Arbeiterbewegung auf einen zu erwartenden Krieg: »Beschließt ihr einen Kabinettskrieg, dann habt ihr die proletarische Revolution im Haus.«

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Die Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung in der Revolution 1918/19

Rosa Luxemburg hatte über Jahrzehnte in ständiger Kritik an der passiven Haltung des SPD-Parteivorstandes herausgearbeitet, dass nur Massenaktionen durch praktische Lernprozesse der Arbeiterklasse geeignet waren, in die Revolution überzugehen, und die Machtübernahme des Proletariats im entwickelten Kapitalismus nur als demokratischer Prozess denkbar war. Ihre Reden und Schriften waren wesentlicher Bestandteil der Herausbildung der Opposition in der SPD gegen den Kriegskurs und geistiges Rüstzeug der Aktiven.

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