Der von Felix Wemheuer herausgegebene Sammelband »Marx und der globale Süden« ist zwar schon vor über einem halben Jahr erschienen – aber was rezensiert werden will, muss ja auch erst einmal gelesen werden.
Das hat nun für die „junge Welt“ (16.01.) Helge Buttkereit besorgt, ein Autor, der sich unter anderem mit der Neuen Linken in Lateinamerika beschäftigt hat. Die Besprechung legt dabei einen Schwerpunkt auf eine theoretische Klammer, welche die Beiträge des Bandes zusammenhält und den ersten Teil des Buches bildet: das Verhältnis von Marxistischem Ansatz und Postkolonialer Theorie, von der sich nicht nur Wemheuer abgrenzt. Buttkereit zitiert Vivek Chibber, der in ihr ein Moment der „massiven Wiederkehr von Nativismus und Orientalismus“ sieht. Eine Kritik müsse stattdessen versuchen, die Welt als Ganzes zu verstehen und nicht in unendlichen, unvergleichbaren Partikularitäten und Fragmenten scheinbar aufzulösen. Buttkereit lobt das Buch, es sei „als Auftakt einer neuen Diskussion … gut geeignet“.