Machtkämpfe nach der Machtübernahme

Vom Roten Oktober zur Alleinherrschaft der Bolschewiki

Lenin war bescheiden, verabscheute prunkhaftes Gewese und berauschte sich nicht an der persönlichen Macht. Für die Partei aber, die er geschaffen und geformt hatte und in der er über unangefochtene Autorität verfügte, beanspruchte er – immer betonend, daß dies um der »Sache« willen notwendig sei – die uneingeschränkte Macht. Dabei war es natürlich für diejenigen, die dieser Macht unterworfen waren, völlig unerheblich, ob der Zwang, dem sie ausgesetzt waren, von einer Person, von einer Partei oder im Namen einer aus ihrer Perspektive imaginären »Sache« ausgeübt wurde. Sie wurden nicht nach ihren Vorstellungen und Interessen gefragt – darüber befand die Partei – und mußten sich den mit allen Mitteln der Exekutivgewalt durchgesetzten Maßnahmen der Machthaber beugen.

aus: Utopie kreativ, Heft 205 (November 2007), S. 1012-1031.

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